Zentrum für Konservation und Archive, FR - Toulouse, 2017
Zentrum für Konservation und Archive
Der Standort, der für die Unterbringung der Toulouser Archive im Departement Haute-Garonne vorgeschlagen wurde, ist charakteristisch für ein sehr dünne Bebauung mit Einfamilienhäusern, bei der die pflanzliche Landschaft eine wichtige Rolle spielt. Die Geometrie des Gebäudes drückt eine Form aus, die seiner konservierenden Funktion förderlich ist. Das Gebäude besitzt eine strenge Linienführung, mit einer zweigeschossigen Höhe und Elemente, die wirken, als seien sie aus einer ursprünglichen „reinen“ Form extrudiert worden. Nach und nach lässt sich das Gebäude hinter seinem monolithischen Erscheinungsbild entdecken. Es besteht aus einer doppelten Betonhülle. Die erste Hülle stellt die Struktur dar und die zweite ist eine Verkleidung, die dem Gebäude ein einheitliches Aussehen und eine homogene Oberfläche verleiht. Die leicht ockerfarbene Betonverkleidung, deren Pigmente in die Masse eingearbeitet sind, trägt zur Integration in die Landschaft bei. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, ist das monolithische Gebäude nahtlos und wird in aufeinanderfolgenden Schichten aus Ortbeton gegossen. Diese mehrschichtige Verkleidung erinnert an den Lauf der Zeit und symbolisiert die aufeinanderfolgenden Schichten der Erinnerung. Die Ansatzfugen werden Kante an Kante, ohne Verbindungsbewehrung ausgeführt; das Raster der Paneele oder der Schalungen wird dadurch unsichtbar und es bestehen keine Schalungslöcher. Die Fassade nimmt die geometrischen Schwankungen durch den Ausdruck ihrer horizontalen Betonbetten auf. Obwohl das Gebäude hauptsächlich zum Zweck der Lagerung dient, wird der Nutzungsqualität der Innenräume besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Architektur bemüht sich darum, den Benutzern an jedem Ort Zugang zu natürlichem Licht zu geben. Durch den Einbau von zylindrischen Glasblöcken unterschiedlicher Größe, die wolkenförmige Durchlässe in der Außenwand bilden, fällt das Licht in alle Korridore. Diese Öffnungen bieten den Nutzern auch einen weiten Blick auf die Landschaft und garantieren Komfort und Qualität. Das gleiche System wird in den Lagern verwendet. Die Sortierräume werden durch eine Reihe regelmäßiger vertikaler Fensteröffnungen weitgehend in Tageslicht getaucht. Der Aufenthaltsraum, der Raum für die Einsichtnahme, das Sekretariat und das Lager verfügen über große Verglasungen, die auf eine begrünte Terrasse zeigen.